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Tapezieren leicht gemacht

von Laura Graichen
Tapezieren: So geht es richtig

Jetzt, da es draußen immer dunkler und kälter wird, wirst Du im Garten weniger „heimwerkeln“ können. Zum Glück gibt es genug im Haus zu tun. Beim Renovieren kannst Du Deiner Kreativität freien Lauf lassen, wäre da nur nicht dieses leidige Thema Tapezieren. Wir zeigen Dir Schritt für Schritt, wie es ganz einfach geht.

Die einen mögen es, die meisten eher weniger – das Tapezieren. Doch mit unseren Tipps wird es Dir leichter fallen, die Bahnen richtig an die Wand zu bringen. Wie bei vielen anderen Dingen auch, bedarf es einer guten Planung und Vorbereitung. Hast Du das benötigte Werkzeug zuhause? Weiter unten findest Du eine Liste mit allen Tools die Du brauchen wirst.

Im folgenden Artikel erfährst Du, wie Du das Tapezieren richtig vorbereitest, worauf Du achten musst und einige wichtige Tipps und Lifehacks. Gehe Schritt für Schritt und nach einigen Bahnen hast Du ein Gefühl dafür haben und bist eingespielt.

Do it yourself: Wenn Du tapezieren kannst, wirst Du auch kleinere Reparaturen selbst machen können. Die Tapeten selbst an die Wand zu bringen macht Dich stolz auf die eigene Leistung und es ist was ganz anderes, als eine Malerfirma damit zu beauftragen.

Checkliste Werkzeuge

Diese Werkzeuge benötigst Du zum Tapezieren:

  • Tapeziertisch
  • Trittleiter
  • Quast/Kleisterbürste zum Auftragen des Kleisters
  • Farbrolle zum Einkleistern der Wand
  • Eimer
  • Zollstock
  • Bleistift
    Tapeziermesser, Tapezierschere
    Wasserwaage
  • Tapeten-Tiger oder Igelwalze zum Abnehmen alter Tapetenreste
  • Zum Anbringen der Tapete: Normale Tapezierbürste für robustere Raufaser- und einfache Papiertapeten; Andrückspachtel für strapazierfähige Oberflächen wie Glasgewebe, Makulaturvlies oder Vliestapeten; eine Andrückwalze kann auf allen Tapetenarten verwendet werden.
  • Kleisterspritze zum Füllen von Lufteinschlüssen
  • Nahtroller, um gegebenenfalls die Ränder der Tapetenbahnen zu glätten
Tapezieren: Alte Tapete entfernen

Muss die alte Tapete vor dem Tapezieren runter?

Wenn der alte Wandbelag bereits porös oder die Schichten der Tapete sehr dick sind, solltest Du ihn entfernen. Dafür eignet sich ein Tapetenlöser oder Dampfreiniger.

Sollte der alte Belag lediglich aus einer Tapetenschicht bestehen, musst Du ihn nicht entfernen. Ausnahme: Wenn die alte Struktur und Farbe durchscheint.

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Die Tapetenmenge

Bevor es an das eigentliche Tapezieren geht, muss natürlich die Tapete gekauft werden – aber wie viel? Entscheidend dafür ist die Raumhöhe und der Raumumfang. Wenn Du beim Tapezieren Muster- oder Fototapete verwendest, musst Du den Bedraf großzügiger planen, da mehr Verschnitt anfällt. Achte bei der Berechnung auch auf Fenster und Türen. Zudem solltest Du wissen, dass sich die Tapeten-Rollen in Breite und Höhe unterscheiden. Jetzt gilt es also den Raum auszumessen und die richtige Menge zu berechnen.

Untergrund vorbereiten

Damit die neue Tapete sich gut hält, ist der Untergrund gründlich zu reinigen und alte Farb- und Tapetenresten zu entfernen. Anderenfalls lösen sie sich durch den Kleister auf und die neue Tapete haftet nicht gut.

Achtung: Besondere Vorsicht gilt bei Trockenbauwänden. Ohne vorherige Grundierung bekommst Du die Tapete nicht mehr los, ohne den Untergrund zu beschädigen. Die Tapete verbindet sich so fest mit der Papierschicht des Gipskartons, dass sie beim Entfernen mit heruntergerissen wird und den Gips freigibt.

Wenn Du Zweifel hast, dann teste die Haftbarkeit mit einer einzelnen Bahn. Sollte die Tapete nicht haften, musst Du den Untergrund vorher grundieren. Aber keine Angst, die Grundierung ist nicht teuer und die Arbeit recht schnell gemacht.

Tapete mit Kleister einstreichen

Tapete einweichen lassen

Löst sich die Tapete wieder von der Wand, kann das an der zu kurzen Einweichzeit liegen. Ist die Tapete nicht genug durchgeweicht, hält sie sich nicht an der Wand. Weicht sie zu lange, kann sie beim Verarbeiten reißen. Ein Blick auf die Herstellerangaben wird Dir die richtige Zeit zeigen.

Im Normalfall braucht eine Papiertapete zwischen acht und zwölf Minuten für das Einweichen.

Die Einweichzeit hat auch Auswirkungen auf die Größe der Tapete. Der feuchte Kleber vergrößert die Tapete. Im trockenen Normalzustand hat eine Papierbahn etwa eine Breite von 53 Zentimetern. Mit Kleister eingeweicht können daraus 54 Zentimeter werden. Auch aus diesem Grund solltest Du die Einweichzeit beachten, sonst vergrößert sich die Tapete erst an der Wand und es entstehen an den Übergängen unschöne Wülste.

tapete zuschneiden

Tipps beim Tapezieren

Ein wichtiger Schritt beim Tapezieren ist das richtige Falten der eingeweichten Tapetenbahn. Klappe das eine Ende der eingekleisterten Bahn zu 2/3 ein, das andere dementsprechend 1/3. Die Bahn muss so gefaltet sein, dass keine Fläche unbedeckt ist. Anderenfalls trocknet der Kleister in der Einweichzeit ab und die Tapete haftet später nicht an der Wand. Achte beim Falten darauf, dass Du die Falte nicht glatt streichst sondern weiche Schlaufen entstehen. So ersparst Du Dir unschöne Knicke in den Bahnen.

Tapezieren: Die Bahn oben ansetzen

Blasen beim Tapezieren vermeiden

Wenn beim Tapezieren Blasen entstehen hilft ein einfacher Lifehack. Mit einer Spritze, die Du in einer Apotheke kaufen kannst, entfernst Du die Blasen ganz einfach. Befeuchte dazu den Bereich der Blase. Danach ziehst Du die Spritze mit Leim auf und spritzt ihn in die Blase. Anschließend verteilst Du den Kleber vorsichtig mit der Hand und rollst ihn mit der Malerrolle glatt. Sollte Leim herausquellen, tupfst Du ihn einfach mit einem Tuch weg.

Die Wahl der richtigen Tapete

Tapeten gibt es nicht nur in unterschiedlichen Designs, sondern auch in Materalien und Oberflächenbeschaffenheit. So solltest Du im Bad keine Kunststofftapeten verwenden, da diese keine Feuchtogkeit aufnehmen können und nicht dampfdurchlässig sind. Das Wasser kondensiert und kann nicht schnell genug aus dem Raum entweichen. In der Folge kann es zu einer Schimmelbildung kommen.

Einen Hinweis, ob die Tapete für Dein Renovierungsvorhaben geeignet ist, findest Du auf Symbolen am Anfang und Ende jeder Tapetenrolle. Tapete die abwaschbar ist, eignet sich für Küche oder Kinderzimmer sehr gut. Hast Du lichtdurchflutete Räume, eignet sich eine Tapete mit hoher Lichtbeständigkeit, die nicht mit der Zeit ausbleicht.

Die Tapetenbahn ausstreichen

Tapetenbahnen tapezieren

Bei der eingeklappten Tapetenbahn klappst Du die zwei Drittel der Tapete auf und setzt sie an der obenen Wandkante an. Wenn die Tapetenhälfte gerade ist, streichst Du sie mit einer Tapetenbürste leicht drüber und befestigst sie. Anschließend klappst Du das letzte Drittel auf und streichst mit der Tapezierbürste von oben nach unten, von der Mitte zu den Seiten die Tapete aus.

So machst Du es auch mit folgenden Bahnen. Für die Kanten nimmst Du einen Tapeten-Nahtroller aus Moosgummi und fährst damit über die Kanten.

Ecken tapezieren

Ecken richtig tapezieren – Schritt für Schritt

  1. Messe den Abstand von der Bahn bis zur angrenzenden Wand.
  2. Die Bahn nun mit ein bis zwei Zentimetern auf die Tapetenrolle übertragen und zuschneiden.
  3. Die zugeschnittene Bahn klebst Du wie die Bahnen zuvor an die Wand.
  4. Sollten noch Überreste da sein, trennst Du sie mit Cutter und Tapezierschiene ab.

So trocknet die Tapete schneller

Damit die Tapete schneller trocknet, halte während des Tapezieren die Türen und Fenster geschlossen. Stelle die Heizung aus, denn sonst bleibt die Luftfeuchtigkeit hoch und es kommt zur Schnimmelbildung.

Bei geöffneten Fenstern und aufgedrehter Heizung könnten sich die Bahnen verziehen, da sie schneller trocknen als der Kleister selbst.

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