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Kostenübersicht der Müllgebühren

von Nicolai Bastian
Müllgebühren: Mit diesen Kosten musst Du rechnen

Die Müllgebühren steigen? My Home Mentor erklärt Dir, wie sich die Abfallgebühren zusammensetzen und mit welchen Kosten Du rechnen musst.

Nicht nur die Kosten für Strom und Wasser steigen jährlich an, auch die Müllgebühren werden zunehmend teuer.

Im folgenden Artikel erfährst Du, woraus sie sich zusammensetzen, warum es in Deutschland so große regionale Unterschiede gibt und erhältst eine anschauliche Beispielrechnung, wie die Abfallgebühren berechnet werden.

Liest Du den Beitrag bis zum Ende, erfährst Du, warum die Müllgebühren immer weiter steigen und was Du tun kannst, um Kosten zu sparen. Gerade in Zeiten steigender Inflation und Preise tust Du dadurch was Gutes für Dich und die Umwelt.

Was kostet die Müllentsorgung?

Pauschal kann diese Frage nicht beantwortet werden, da sich die Gebühren für die Müllentsorgung regional sehr stark unterscheiden.

Hinzu kommt, dass je nach Kommune das Entsorgungsangebot geringfügig anders sein kann. So gibt es Gemeinden mit einer Biotonne, in anderen widerum nicht. In manchen Regionen wird die Gelbe Tonne vors Haus gestellt, in anderen sind es lediglich Gelbe Säcke – und dann gibt es noch Gemeinden, bei denen Plastik- und Verpackungsmüll direkt zur Sammelstelle gebracht werden muss.

Aus diesen Grund sind die Müllgebühren in Deutschland nur sehr schwer zu vergleichen. Es gibt beträchtliche Kostenunterschiede, die bis zu 400 Prozent betragen können. Richtig gelesen, es gibt Regionen in Deutschland, in denen die Müllentsorgung bis zu vier mal so viel kostet wie in anderen Gegenden.

Woraus sich die Müllgebühren zusammensetzen

Die Müllentsorgung unterscheidet man die Kosten für die:

  • Restmülltonne
  • Biotonne
  • Papiertonne
  • Gelbe Tonne
  • andere Kosten (Sperrmüll, zusätzliche Leerungen, Gebühren für weitere Müllsäcke, etc.)

In Sachen Müllgebühren sind sie Kosten für die Restmülltonne am höchsten. Diese hängen ab von der Größe der gestellten Tonne und der Häufigkeit der Leerung.

Was gehört in welche Abfalltonne?

Restmülltonne

Die übliche Restmülltonne fasst ein Volumen von 120 l. Die Gebühren liegen in Deutschland zwischen 150 Euro und 450 Euro pro Jahr. Wird die Abholung, z.B. durch Stufen auf dem Weg zur Strasse oder ein weiter Weg vom Aufstellort der Tonne bis zum Müllfahrzeug, erschwert, können weitere Gebühren anfallen. In einigen Fällen können diese genauso teuer sein wie die übliche Gebühr und Du musst mit einer Verdopplung der Kosten rechnen.

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Biotonne

Nicht jede Gemeinde in Deutschland gibt Biotonnen aus. In diesem Fall geht der biologische und kompostierbare Abfall in die Restmülltonne. Die Kosten der Müllgebüren lieger bei einer 40 l Biotonne zwischen 60 und 160 Euro pro Jahr.

Je nach Kommune kann für die Leerung der Biotonne eine zusätzliche Leerungsgebühr anfallen, die aber um einiges niedriger liegt als bei der Restmülltonne. In der Regel lohnt sich eine Trennung zwischen Bio- und Restmülltonne, da bei Nutzung einer Biotonne weniger Restmüll anfällt.  Dadurch kann eine kleinere und kostengünstigere Restmülltonne eingesetzt werden.

Die zusätzlichen Gebühren für erschwerte Abholungen gelten auch für die Biotonne. Im Normalfall sind diese genauso hoch, wie bei der Restmülltonne.

Papiertonne

Die Blaue Tonne ist Papier vorbehalten und die Kosten dafür varrieren in Deutschland sehr stark. Einige Kommunen stellen die Blaue Tonne kostenlos zur Verfügung, andere verlangen dafür eine Gebühr. Die Kosten sind für die 120 l Papiertonne mit etwa 20 Euro im Jahr recht überschaubar.

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Gelbe Tonne

Die Gelbe Tonne kostet – nix! Die Entsorgung von Plastik- und Verpackungsmüll wird über eine Abgabe finanziert, die jeder bezahlen muss, der Kunststoffverpackungen in Umlauf bringt, beispielsweise Discounter und Supermärkte.

Je nach Gemeinde können für die Bereitstellung jedoch geringe Kosten pro Jahr anfallen. In der Regel liegen diese ab unter 10 Euro pro Jahr. Die 14-tägige Leerung ist dann kostenfrei.

In einigen Kommunen ist es üblich, kostenlose Gelbe Säcke auszugeben. Die kostenfreie Abholung erfolgt dann ebenfalls aller 14 Tage. Dann wiederum gibt es Gemeinden, die Plastik- und Verpackungsmüll gar nicht abholen und der Bürger ist verpflichtet, den gesammelten Verpackungsmüll zu Sammelstellen oder Sammelcontainern zu bringen.

Zusätzliche Müllgebühren

Weitere Gebühren können für die Abholung von Sperrmüll anfallen, da nicht jede Gemeinde diese Dienstleistung kostenfrei anbietet.

Zusätzliche Müllgebühren fallen bei außerplanmäßigen Leerungen an und wenn z.B. die Gelbe Tonne falsch befüllt ist. Dies gilt ebenso, wenn kurzfristig höhere Abfallmengen Restmüll anfallen. Dabei werden meist je 90 l Sack etwa 5 Euro Gebühr berechnet.

Desweiteren können Gebühren für Laubsäcke, Gartenabfallsäcke oder Bioabfall-Tüten anfallen.

Zusätzliche Müllgebühren für Sperrmüll

Praxisbeispiel

Für einen 4-Personen-Haushalt stehen beim Einfamilienhaus im Regelfall eine Restmülltonne (120 l), eine Biomülltonne (80 l) und eine Papiertonne (120 l) zur Verfügung.

Restmüll- und Biotonne werden aller 14 Tage geleert, die Papiertonne aller 4 Wochen.

Müllgebühr für…

jährliche Kosten

Restmülltonne (120 l)

Zuschlag Entsorgungsweg 15 m bis 30 m

Biotonne (80 l)

Zuschlag Entsorgungsweg 15 m bis 30 m

Papiertonne (120 l)

Zuschlag Entsorgungsweg 15 m bis 30 m

Gelber Sack

Gesamtkosten Müllentsorgung

172,50 Euro

53,40 Euro

72,75 Euro

53,40 Euro

8, 50 Euro

24,50 Euro

0,00 Euro

385,05 Euro

Diese Kostenrechnung ist nur beispielhaft für eine Gemeinde. Die Müllgebühren für andere Gemeinden können davon beträchtlich abweichen. 

Tipp: Jeder Landkreis oder jede kreisfreie Stadt hat einen eigenen Entsorger mit einem eigenen Internetauftritt. Oftmals gibt es dort Abfallrechner, mit denen Du die anfallenden Gebühren ermitteln kannst.

Müllgebühren: Die Blaue Tonne für Papier

Faktoren für die Berechnung

Die Berechnung der Müllgebühren hängt ab von:

  • die Art der Müllbehälter
  • die Größe der zur Verfügung gestellten Müllbehälter
  • wie oft die Leerung erfolgt
  • mögliche Aufschläge für einen erhöhten Aufwand oder Transportweg bei der Leerung
  • die von der Gemeinde festgelegten Abfallgebühren

Generell gilt, je größer der Abfallbehälter und je häufiger die Leerung erfolgt, desto höher sind die Müllgebühren im Jahr. In den meisten Gemeinden in Deutschland ist es aber nicht möglich, die Behältergröße selbst auszuwählen. Diese werden pro Person im Haushalt bestimmt.

Preisunterschiede in Deutschland

Die bittere Wahrgeit ist: Es gibt keinen bestimmten Grund, warum die Müllgebühren in Deutschland dermaßen voneinander abweichen und es bis zu 400 Prozent Kostenunterschiede gibt.

Studien haben ergeben, dass weder die Größe der Stadt oder Gemeinde, noch die Siedlungsstruktur bei der Berechnung der Müllgebühren eine Rolle spielen. Sehr niedrige Abfallgebühren gibt es z.B. in der Großstadt Berlin, aber auch in kleinen Landgemeinden mit weit vertreuten Siedlungen.

Auch überregional gibt es keine erkennbaren Unterschiede. In allen Bundesländern gibt es Gemeinden mit sehr hohen Abfallgebühren und solche mit vergleichsweise niedrigen Abgaben.

Es liegt also der Verdacht nahe, dass die Gemeinden unterschiedlich gut wirtschaften bzw. effizient sind, oder eben die Müllgebühren willkührlich festgelegt werden.

Als Hausbesitzer kannst Du weder den Gebühren entgehen noch Dir einen bestimmten Entsorger aussuchen.

Müllgebühren: Diese Kosten kommen auf Mieter zu

Müllgebühr für Mieter

Die Müllgebühr ist vom jeweiligen Immobilieneigentümer zu tragen. Bei einem Mietverhältnis wird jedoch der Eigentümer die Kosten auf die Mieter umlegen.

Die Abfallgebühren sind laut § 556 Absatz 1 BGB Betriebskosten (umgangssprachlich: Nebenkosten). Im Mietvertrag ist festzulegen, wie sich die Müllgebühren berechnen lassen. Im Normalfall richtet sich die Berechnung entweder nach der Quadratmeterzahl der Wohnfläche oder nach der Anzahl der Personen im Haushalt.

Solltest Du Dir unsicher sein, ob die Müllgebühren auch richtig berechnet wurden, dann kannst Du Dich beim regionalen Entsorger nach den üblichen Abrechnungsmodalitäten erkundigen. Dessen Angaben kannst Du dann mit den Berechnungen der Betriebskostenabrechnung vergleichen.

Warum steigen die Müllgebühren?

In vielen Kommunen und Gemeinden steigen die Müllgebühren. Den Grund dafür: Die Corona-Pandemie. Sie hat in vielen Haushalte zu mehr Müll geführt – der entsorgt werden muss.

Wer mehr Zeit zu Hause verbringt, produziert auch mehr Müll. Es wird mehr zu Hause gekocht oder Essen bestellt. Allgemein werden mehr Dinge online bestellt und damit fällt auch mehr Verpackungsmüll an. Dazu kommt, wem zuhause die Langeweile packt, dem kommt öfter die Idee aufzuräumen oder zu renovieren.

Laut Statistischem Bundesamt stieg der Verpackungsmüll 2020 um 9,3 Prozent auf 78 Kilogramm pro Person im Vergleich zum coronafreien Vorjahr. Diese Tendenz hielt sich auch 2021.

Müll sparen senkt die Kosten der Abfallgebühr

Doch Du kannst helfen und Dein Müllverhalten ändern:

  • Papier, Pappe, Kartons falten
  • Müll vermeiden (Gläser statt Plastikbecher, Elektrogeräre/Möbel reparieren statt neu bestellen
  • Mülltrennung einhalten

Seit Anfang 2022 müssen Entsorger neue Recylingquoten einhalten. Das ist der Anteil an Wertstoffen aus Verpackungsmüll, der am Ende auch wiederverwertet wird. Bei Papier, Pappe, Karton sowie Glas, Aluminium und Metallen liegt diese Quote jetzt bei 90 Prozent, in den Vorjahren waren es 80 Prozent bzw. 85 Prozent. Wird die Mülltrennung nur unzureichend durchgeführt, kann die Müllabfuhr die volle Tonne stehen lassen – und die Müllgebühren steigen.

Liest Du den Beitrag bis zum Ende, erfährst Du, warum die Müllgebühren steigen und wie Du selbst dazu beitragen kannst, das Kosten gespart werden. Gerade in Zeiten steigender Preise und Inflation, kannst Du für Dich und die Umwelt was Gutes tun.

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