Kompostieren ohne Garten: Eine Wurmkiste selber bauen

Mit einer Wurmkiste kannst Du auch ohne Garten Deinen eigenen Kompost herstellen. MyHome Mentor hat eine Schritt für Schritt Anleitung, wie Du eine Wurmkiste selber bauen kannst.

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Die Wurmkiste ist eine geschlossene Holzkiste, meist aus unbehandeltem Holz, die anfallende Abfälle zu Humus und Wurmtee verarbeitet. Beides kann als Dünger für Pflanzen im Garten und auf dem Balkon genutzt werden. Im folgenden Artikel erfährst Du, wie eine Wurmkiste funktioniert, was Du dafür brauchst und vor allem, wie Du Schritt für Schritt eine Wurmkiste selber bauen kannst. Am Ende, hast Du eine tolle Möglichkeit, Küchenabfälle sinnvoll zu nutzen und erhältst nährstoffreichen Dünger.

Was ist eine Wurmkiste?

Mit einer Wurmkiste stellst Du Deinen eigenen Kompost her – und das ohne eigenen Garten. Von den Ausmaßen her passt sie sehr gut auf einen Balkon. Die darin lebenden Kompostwürmer wandeln Biomüll in Humus um. Eine Wurmkiste selber bauen ermöglicht Dir also zum einen Bioabfälle sinnvoll zu nutzen, zum anderen nährstoffreichen Dünger zu erhalten.

Die Würmer bauen das organische Material recht schnell ab, sodass im Vergleich zur Biotonne, kaum störende Gerüche entstehen. Mit dem erhaltenden Humus erhältst Du dann hervorragenden Dünger für Deine Pflanzen.

Was gehört in die Wurmkiste?

Damit der Biomüll abgebaut werden kann, brauchst Du Regenwürmer. Vor allem die Arten „Eisenia fetida“, „Eisenia andrei“ und „Dendrobena veneta“ eignen sich als Kompostwürmer. Die Würmer verarbeiten dann das organische Material zu Humus, den Du als Dünger verwenden kannst.

Als Nahrung nimmst Du Gemüse- und Obstreste, aber auch Kaffee- und Teesatz als Futter für die Würmer. Andere Abfälle, wie beispielsweise Zitronenschalen, können von den Würmern jedoch nicht abgebaut werden. nach ein paar Wochen wirst Du schnell merken, welche Reste die Würmer mögen und welche nicht. Um zu viel Feuchtigkeit zu vermeiden, streust Du zusätzlich ein paar Papierschnipsel ein. Dadurch haben die Würmer auch gleich eine Kohlenstoffquelle.

Wie funktioniert eine Wurmkiste?

Die Wurmkiste besteht aus zwei Kammern, die durch ein Gitter voneinander getrennt sind. Möchtest Du wurmfreien Humus entnehmen, lenkst Du die Würmer auf die eine Seite der Kiste. Dazu befüllst Du nur diese Seite mit Biomüll nach und die Würmer orientieren sich nach kurzer Zeit dorthin. So kannst Du dann aus der anderen Seite den Humus entnehmen.

In der Wurmkiste ist zu viel Feuchtigkeit zu vermeiden. Neben den Papierschnipseln erreichst Du das durch eine gute Belüftung. Dazu reicht es, den Deckel der Wurmkiste mit einem kleinen Holzkeil einen Spalt zu öffnen. Als Alternative kannst Du aber auch im unteren Bereich der Kiste einige Löcher bohren.

Es kann durchaus vorkommen, dass sich mit der Zeit der sogenannte „Wurmtee“ bildet, der aus der Kiste ausläuft. Dabei handelt es sich um nährstoffreichen Flüssigdünger, der durch das Kompostieren entsteht. Diesen kannst Du verdünnen und zum Gießen von Pflanzen verwenden. Stelle dafür einen flachen Behälter unter die Wurmkiste und fange damit den Wurmtee auf. Als zusätzlichen Schutz, damit der Wurmtee nicht auf Deinen Balkon austritt, legst Du eine Folie unter die Kiste.

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Materialien

Um eine Wurmkiste selber bauen zu können, brauchst Du:

  • 5 Bodendielen (2,1 x 12 x 200 cm)
  • 2 Unterkonstruktionsbalken (4,5 x 7 x 200 cm)
  • 110 lange Terrassenschrauben (50 mm)
  • 2 Scharniere
  • 10 bis 20 kurze Schrauben mit Senkkopf (max. 20 mm)
  • 3 m Hanfseil (10 mm Durchmesser)
  • Hasendraht
  • Isolierband
  • Handtacker
  • Bohrmaschine
  • Holzbohrer

Bauanleitung

Schritt 1: Holz zuschneiden und Seitenteile verschrauben

Zunächst schneidest Du die Bodendielen und die Hölzer für die Unterkonstruktion zu. Säge dazu aus den Bodendielen sechs Stücke mit einer Länge von jeweils 32 Zentimetern und zwölf Stück mit einer Länge von 65 Zentimetern zu.

Die Konstruktionshölzer schneidest Du auf sechs Stück mit einer Länge von 36 Zentimetern, zwei Stück mit 23 Zentimetern und vier mit einer Länge von 28 Zentimetern zu. Hast Du zu Hause nicht die Möglichkeit die Hölzer zu sägen, dann kannst Du sie auch im Baumarkt zuschneiden lassen. Nun ordnest Du die drei 32 Zentimeter langen Bodendielen nebeneinander in regelmäßigem Abstand und legst zwei der 36 cm langen Konstruktionshölzer darauf. Mit dem Bohrer und einem 12-mm-Holzbohrer bohrst Du jeweils vier Löcher in jede Bodendiele und verschraubst sie anschließend mit jeweils vier langen Terrassenschrauben mit dem Konstruktionsholz. Die Konstruktionshölzer sollten außen bündig mit den Terrassendielen abschließen, damit im späteren Verlauf die Front- und Rückseite angebracht werden kann.

Für das zweite Seitenteil wiederholst Du diesen Schritt.

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Schritt 2: Montage der Front- und Rückseite

Für die Front- und Rückseite nimmst Du jeweils drei der 65 Zentimeter langen Bodensdielen und bohrst, ebenso wie bei den Seitenteilen, in jede Diele jeweils vier Löcher vor.

Hierfür stellst Du die Seitenteile auf und ordnest für die Frontseite drei Dielen untereinander an. Bohre an den Enden jeder Diele zwei Löcher. Nun verbindest Du die Frontdielen mit den zwei Seitenteilen. Die Dielen sollten außen bündig abschließen.

Für die Rückseite wiederholst Du diesen Schritt.

Schritt 3: Bodenstück

Im nächsten Schritt stellst Du Kiste auf und verschraubst den Boden. Nimm dafür drei weitere Dielenstücke mit einer Länge von 65 Zentimetern und verschraube diese mit den Seitenteilen. Um die Arbeit zu erleichtern, kannst Du die dafür nötigen Löcher auch vorbohren.

Trennwand einbauen

Mit Hasendraht trennst Du die Kiste in der Mitte und erhältst zwei Kammern. Zunächst baust Du einen Rahmen aus zwei 23 Zentimeter langen Stücken des Konstruktuionsholzes und zwei 36 Zentimeter langen Stücken. Bohre an den Enden jeweils die Löcher vor. Anschließend schneidest Du den Hasendraht zu, sodass er in den Rahmen passt. Mit dem Handtacker befestigst Du ihn am Holzgestell.

Den fertigen Rahmen setzt Du in die Kiste ein und verschaubst ihn.

Schritt 5: Deckel anbringen

Um den Deckel zu befestigen, nimmst Du zwei 28 Zentimeter lange Konstruktionshölzer und befestigst darauf die verbliebenen drei Dielen. Die Konstruktionshölzer rückst Du etwas ein, damit die Kiste richtig schließen kann. Nun vershcraubst Du den Deckel genauso, wie Du es schon bei den Seitenteilen getan hast.

Im folgenden Schritt befestigst Du die Scharniere. Nimm dafür kurze Schrauben mit Senkkopf und einer maximalen Länge von 20 Millimetern. Schraube die Scharniere sowohl an Deckel als auch an der Kiste fest.

Schritt 6: Seilgriffe anbringen

Um die Seitengriffe anzubringen, bohrst Du jeweils zwei parallele Löcher in einem Abstand von etwa 15 Zentimetern in die Seitenteile. Danach fädelst Du auf jeder Seite ein Stück Hanfseil durch die Löcher und verknotest sie auf der Innenseite.

Schritt 7: Deckelsicherung und Abstandshalter anbringen

Eine weitere Seilhalterung sichert den offenen Deckel. Bohre dafür in eines der beiden Seitenteile zwei Löcher, fädele das Seil hindurch und verknote die Enden.

Zum Schluß verschraubst Du die verbliebenden Konstruktionshälzer als Abstandshalter am Boden der Kiste und kannst sie dann mit Küchenabfällen und Biomüll befüllen.

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